Schaumwein

Schaumwein – edles Getränk mit prickelnder Energie  

Für jeden Anlass: Mit Schaumwein lässt es sich am besten anstoßen. Unverzichtbar bei Empfängen, als Aperitif vor einem Menü oder auch als Essenbegleiter – ein Glas Schaumwein gehört dazu. In keinem anderen Land wird der Sektgenuss so intensiv kultiviert wie in Deutschland. In diesem Artikel erhältst Du die wichtigsten Informationen zum Thema Schaumwein.

Wie viel Schaumwein wird in Deutschland getrunken?  

Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch von Sekt, Champagner und anderen Schaumweinen liegt jährlich bei rund 3,4 Litern, das sind umgerechnet 5 Flaschen. Insgesamt wurden in den letzten Jahren gleichbleibend etwa 280 Millionen Liter konsumiert. Deutschland darf sich im internationalen Vergleich als Weltmeister bezeichnen, was dem Pro-Kopf-Konsum von Schaumwein angeht.

Was ist das Besondere an Schaumwein im Vergleich zu Wein?  

Ob wir uns für Prosecco Spumante, Sekt, oder Champagner entscheiden oder ob wir Crémant oder Cava bevorzugen: All diese Variationen sind Schaumweine. Gemeinsam haben die edlen Tropfen, dass sie schäumen und dass Bläschen durchs Glas wirbeln. Die Kohlensäure entsteht während der alkoholischen Gärung.  

Wie wird Schaumwein hergestellt?  

Ausgangsprodukt ist Stillwein, der durch die erste Gärung entstanden ist. Entweder wird ein sortenreiner Stillwein eingesetzt oder aus unterschiedlichen Traubensorten, Jahrgängen und Lagen ein Verschnitt hergestellt. Im Falle eines Verschnitts (Cuvée) ist die Chance hoch, dass Geschmack und Qualität des Schaumweins über Jahre hinweg gleich bleibt, unabhängig von der jeweiligen Ernte und dem Jahrgang. Es gibt unterschiedliche Herstellungsmethoden: 

  • Bei der Großraumgärung verläuft die Gärung im Tank. Mindestens einen Monat lang lagert der Wein dann auf der Hefe, bis er von dieser getrennt wird. Anschließend wird er mit der „Dosage“ aus Zucker und Wein in Flaschen gefüllt.
  • Bei der Flaschengärung gärt der Wein zuerst in der Flasche. Dort lagert er zwei Monate oder länger auf der Hefe. Anschließend werden Wein und Hefe in Tanks umgefüllt. Durch Filtration wird dem Getränk die Hefe entzogen. Danach wird die Dosage zugefügt, der Sekt wird anschließend in Flaschen abgefüllt.
  • Bei der sogenannten traditionellen Flaschengärung verbleibt der Wein nach der ersten Gärung in derselben Flasche. Zuvor werden ihm Zucker und Hefe beigegeben. Durch die Hefe verwandelt sich der Zucker in Alkohol und Kohlensäure. Die feinen Perlen entstehen. Der Schaumwein lagert nun mindestens neun Monate lang in einem speziellen Raum, der kühl und mit hoher Luftfeuchtigkeit ausgestattet ist. Die Flaschen werden mit dem Kopf nach unten gelagert und mehrere Wochen lang täglich einmal gerüttelt. So kann sich die Hefe absetzen und zur Flaschenmündung rutschen. Tiefgekühlt gefriert sie zu einem Eispfropfen, der sich gut entfernen lässt. Das dadurch entstehende Flüssigkeitsdefizit wird durch eine Dosage aufgefüllt. Die Flasche mit dem Schaumwein wird nun erneut verkorkt und etwa drei Jahre lang gelagert.  

Wie hoch ist der Zuckeranteil in Schaumweinen?  

Brut oder sec – die Menge der Zuckerzugabe entscheidet. Der Zuckeranteil in Schaumweinen variiert je nach Süßegrad zwischen 3 und 50 g pro Liter. Die geringste Zuckermenge enthalten Produkte mit der Bezeichnung „brut nature“ oder „zero“. Danach folgen „extra brut« und „brut“. Ein Sekt oder Champagner mit der Bezeichnung „sec“ oder „trocken“ enthält mehr Zucker als ein „brut“.  

Was sind die Vorgaben für Schaumweine  

Perlwein weist im Allgemeinen nur einen Druck von 1 bis 2,5 Bar auf, während Sekt/Schaumwein mindestens einen Druck von 3,5 Bar haben muss und dadurch kräftiger sprudelt. Erst ab dieser Druckhöhe spricht man nicht mehr von Perlwein, sondern von Schaumwein. Rechtlich ist vorgeschrieben, dass bei Schaumweinen auf dem Etikett das Herkunftsland verzeichnet sein muss. Der Alkoholgehalt muss mindestens 9,5 Vol.-% aufweisen, der Schwefeldioxidanteil darf 235 mg/l nicht überschreiten.  

Was ist das Besondere an der Sekt-Gärung?  

Die traditionelle Flaschengärmethode wird auch „Méthode champenoise“ genannt. Sie wird nicht nur für Champagner eingesetzt, sondern auch bei Schaumweinen wie Crémant, deutschem Sekt, Cava und Spumante. Da diese nicht aus der Champagne stammen, dürfen sie trotz gleicher Herstellung nicht die Bezeichnung Champagner tragen.  Wenn sich auf der Flasche weder die Bezeichnungen „traditionelle Flaschengärung“, „Méthode classique“, noch „Méthode traditionnelle“ befinden, wurde der Schaumwein in Edelstahltanks vergoren und anschließend samt Kohlensäure in Flaschen filtriert. So entsteht ein reines Produkt mit kontrolliertem frischem Geschmack. Prosecco und viele Sektsorten werden nach dieser Methode hergestellt.  

Wie ist die Geschichte des Schaumweins?  

Die ersten Schaumweine entstanden höchstwahrscheinlich durch Zufall: Unfreiwillig veränderte Gärungsprozesse kreierten das perlende Getränk. Der erste Schaumwein entstand vermutlich durch Fehler oder Unregelmäßigkeiten beim Abfüllen und der Lagerung.  Der Benediktinermönch Dom Pérignon wirkte als Kellermeister ab 1668 in der Abtei von Hautsillers in der Champagne. Ihm wird letztlich die Entdeckung und Weiterentwicklung des Schaumweins zugeschrieben, der später die Bezeichnung Champagner erhielt. Der Mönch erfand im Lauf der Jahre spezielle Verfahren und Techniken, die den überschäumenden Wein verbesserten. Er erdachte die Cuvée, bei der Weine gemischt werden, und die dem Schaumwein eine gleichbleibende Qualität verleiht. Vor allem entdeckte er die Geheimnisse der Gärprozesse. Seine Forschungen enthüllten den Winzern, wie sich die Gärvorgänge innerhalb der Flaschen kontrollieren ließen. Die Erfindungen des Dom Pérignon wurden seit damals weiter verbessert und verfeinert. Zu diesen Verbesserungen gehören die Zubereitung der Cuvée, die Zugabe von Zucker sowie das Beifügen von Weinhefe zur zweiten Gärung. Doch das Prinzip der Schaumweinherstellung hat sich bis heute so erhalten. Das Wissen um die Herstellung verbreitete sich. Über wandernde Kellermeister kam dieses Wissen auch nach Deutschland. Die ersten Schaumweine nannte man hierzulande ebenfalls Champagner. Nach dem Ersten Weltkrieg beschloss man im Versailler Friedensvertrag, die Bezeichnung Champagner nur für Schaumweine zuzulassen, die auch aus der Champagne stammen. Im Jahr 1925 wurde der deutsche Sekt als gesetzlich geschütztes Warenzeichen deklariert. Mittlerweile sind hochprofessionelle und spezialisierte Verfahren im Einsatz, die stille Weine in erfrischende Schaumweine verwandeln. Unter dem Markennamen Dom Pérignon wird auch heute noch hochpreisiger Schaumwein angeboten.  

Welche Schaumwein-Sorten gibt es?  

Champagner

Champagner ist ein trockener französischer Schaumwein direkt aus der Champagne. Er wird nach dem traditionellen Flaschengärverfahren hergestellt. Die Rebsorten sind ausschließlich Trauben des Weinbaugebietes der Champagne im Norden Frankreichs wie etwa Chardonnay, Pinot Meunier und Pinot Noir. Er ist der berühmteste und teuerste unter den Schaumweinen.

Crémant

Crémant ist ein trockener Schaumwein aus verschiedenen Regionen Frankreichs und aus den dortigen Rebsorten. Er wird nach dem traditionellen Flaschengärverfahren hergestellt. Die Rebsorten sind abhängig von der Region. Anbaugebiete sind das Elsaß, das Loiretal, Burgund und Limoux. Einige Sorten können durchaus mit dem Standard des Champagners mithalten. Mit den Bezeichnungen Crémant d’Alsace oder Crémant de Bourgogne sind sie im Handel erhältlich.

Cava

Cava ist ein Schaumwein aus Katalanien und wird nach dem traditionellen Flaschengärverfahren hergestellt. Die Rebsorten sind vor allem Airén, Xarel-lo, Macabeo und Parellada. Der Begriff Cava stammt aus dem Spanischen und bedeutet „Keller“. Der Alkoholgehalt von Cava ist begrenzt und liegt zwischen 9,5 und 11,5 Vol.-%. Nur ausgewählte Regionen sind für die Cava-Produktion zugelassen.

Krim-Sekt

Krim-Sekt ist ein Qualitätsschaumwein von der Krim, der ukrainischen Halbinsel im schwarzen Meer. Der Sekt wird nach der klassischen Methode produziert und lagert drei Jahre, bis er in den Handel kommt. Auf dem Verschluss ist das Jahr der Abfüllung ersichtlich. Krim-Sekt wird in Deutschland häufig in einer roten Variante gewählt, deren fruchtige Süße typisch ist. Die Sorten Matrassa, Saperawi, Cabernet Sauvignon und Merlot sind Grundlage des Sekts. Roter Krim-Sekt enthält bis zu 80 g Zucker pro Liter.

Spumante

Spumante ist ein italienischer Schaumwein mit einem süßen bis trockenen Geschmack. Die Rebsorten sind abhängig von der Region. In Italien sind Schaumweine bekannt unter dem Namen Prosecco Spumante.

Sekt

Sekt ist hochwertiger Schaumwein aus Deutschland. Die Rebsorten sind regionsabhängig. Der Alkoholgehalt muss mindestens 10 Vol.-% betragen. Viele der deutschen oder österreichischen Schaumweine können mit dem qualitativen Niveau guter Champagner mehr als mithalten, obwohl sie aus anderen Rebsorten stammen. In Deutschland wird vor allem Riesling zur Sektproduktion verwendet, in Österreich hauptsächlich Grüner Veltliner und Riesling. Aber auch andere Rebsorten kommen mehr und mehr zum Einsatz zur Herstellung aromatischer Sekte.

Welche Weinanbauregion in Deutschland ist am bekanntesten für Qualitätssekt?  

Deutscher Sekt punktet mit Qualität – vor allem die Pfalz steht für exquisite Schaumweine. Sie ist die deutsche Region mit der größten Sektvielfalt und mit einer langen Tradition in der Herstellung von Schaumwein. Ihre Produkte sind international bekannt, sie ist als Weinbauregion führend bei Qualitätswein genauso wie bei Schaumwein.  

Welche Pfälzer Weingüter produzieren hochrangigen Schaumwein?  

Nahezu jedes Weingut in der Pfalz produziert heute seinen eigenen Winzersekt. Dabei werden Schaumweine erzeugt, die teilweise höchste Qualitätsstufen erreichen. Bei PFALZWEINLIEBE gibt es regelmäßig Schaumweinempfehlungen. Wie die vom VDP.Weingut Karl Schäfer. Oder vom VDP.Weingut Knipser. Schaue regelmäßig bei PFALZWEINLIEBE vorbei, um keine Schaumweinempfehlung zu verpassen. Um immer up-to-date zu sein, folge uns auf Instagram, YouTube, Facebook und Twitter.